(März 2022)
Beispiel eines Ordnungs-Coachings





Nach einer unangekündigten Winterpause melde ich mich mit neuer Schreibmotivation zurück. Auch wenn ich in der Online-Welt nicht so fleissig war, so lief dafür Offline einiges. Beispielsweise durfte ich zweimal bei einer jungen Familie zu Hause ein Coaching geben. Wie das ablief, verrate ich gerne in diesem Blogbeitrag.




Die Kontaktaufnahme



Im besten Fall finden potenzielle Kund*innen meine Website mit den passenden Schlagwörtern über Google oder sie erfahren von bereits gecoachten Menschen davon. Im Falle der betreffenden Familie wurde ich von Frau Ordnung an sie vermittelt. In Telefongesprächen erfuhr ich das Anliegen der jungen Mutter und sie beschrieb mir ihre Sorgenecken. Anfangs sollten es 6 Stunden Coaching an einem Tag werden, aber meiner Meinung nach ist das zu lange, um motiviert zu bleiben und um alle Tipps und «Hausaufgaben» im Kopf behalten zu können. Darum einigten wir uns auf 3-stündige Coachings an zwei Terminen und legten den ersten Termin auf einen Samstagabend fest, wenn die Kinder schlafen.




Die erste Coaching-Session



Leider mit etwas Verspätung (mein Bus kam die verschneite Strasse nicht hoch 🙈) erschien ich mitsamt meiner Coaching-Utensilien* am besagten Samstagabend bei der Familie zu Hause. Nach der Begrüssung und Vorstellung der anwesenden Familienmitglieder zeigte mir die Mutter während eines Hausrundgangs ihre Sorgenecken. Ich schrieb mir alles Wichtige auf, gab bei Kleinigkeiten Tipps und Ideen zur selbständigen Änderung und wir massen den Schrank aus, der bei der zweiten Session aufgeräumt werden soll.


Anschliessend einigten wir uns darauf, dass die Garderobe als erstes ordentlich gemacht werden soll, da sie beim Betreten des Hauses schnell ins Auge fällt und das Verlassen des Hauses mit Mann und Kind zukünftig schneller gehen soll.


Ich stellte in der Nähe der Garderobe zuerst beschriftete Säcke und Container auf, um mit dem Kisten-Prinzip arbeiten zu können. Hierbei unterteilte ich in …

- behalten

- Raumwechsel (alles, was in einen anderen Raum gehört)

- Kleidersammlung

- Brocki

- Entsorgung


So konnte beim Ausmisten gleich entschieden werden, welcher Kategorie der Gegenstand oder das Kleidungsstück zugeordnet wird und der Aufräumprozess ging leichter und schneller voran.
In den verbleibenden knapp 1,5 h räumten wir also den gesamten Garderobenschrank und die Haken leer und besprachen bei jedem Kleidungsstück, in welche Kategorie eingeteilt wird. Bei einigen Sachen hatte die Mutter Mühe, sich zu entscheiden. Deswegen stellte ich Fragen dazu, wie zum Beispiel, wann sie das Kleidungsstück das letzte Mal getragen habe oder wie viele Mützen sie denn schon besitze. Das brachte sie in ihrem Entscheidungsprozess weiter und sie musste sich teilweise selber grinsend eingestehen, dass sie schon genug Mützen besitze und doch nur einen Kopf zum Tragen habe. 😉


Nach etwa einer Stunde war alles sortiert und die Garderobe leer. Wir putzten die Regale und Haken und gönnten uns anschliessend eine kurze Pause. Danach überlegten wir, wie wir beim Einräumen sortieren wollen. Wir entschieden uns dafür, dass jedes Familienmitglied seinen Bereich im Schrank bekommen soll und die täglich genutzten Jacken, Schals und Taschen an die Haken neben der Tür zu hängen. Kleinere Kleidungsstücke rollten wir zusammen und stellten sie aufrecht in Boxen. So fanden nach und nach alle Textilien ihren neuen Platz.

Am Schluss leerten wir noch die Tasche «Raumwechsel» und fanden dabei für jeden Gegenstand ein neues Zuhause. Die restlichen Container und Säcke lud ich ins Auto, um deren Inhalt bei nächster Gelegenheit zu Entsorgung, zur Brocki oder in die Altkleidersammlung zu bringen. Diesen Service übernahm ich gerne, da die Familie kein eigenes Auto besitzt und es sonst umständlich für sie geworden wäre.
Wir bewunderten unsere getane Arbeit und ich wiederholte mit ihr mündlich, wie es vorher aussah und was sie in so kurzer Zeit alles geschafft hatte. 💪




Hausaufgaben



Bis zur zweiten Session hatten wir beide ein paar Dinge zu erledigen.
Die Mutter montierte Regale um und mistete weitere Schränke im Haus selbständig und erfolgreich aus. Ich ging währenddessen zum Coop Bau & Hobby und zur Landi, um passende Boxen für das nächste Aufräumprojekt und um weitere von der Kundin gewünschte Behälter zu besorgen.



Die zweite Coaching-Session



Mit einer Autoladung voll Container und meinen Coaching-Utensilien* trat ich etwa zwei Wochen später meinen Dienst zur zweiten Coaching-Session an …





Da ich die Wohnung und die Bedürfnisse der Kundin nun schon kannte, erübrigte sich die Lagebesprechung und wir legten gleich los mit dem nächsten Aufräumprojekt. Diesmal räumten wir den grossen Einbauschrank der Speisekammer komplett aus und verteilten die Lebensmittel und Haushaltsvorräte gleich nach Kategorien sortiert (Mehle, Gewürze, Brotaufstriche, …) in die mitgebrachten kleinen, durchsichtigen Boxen. Längst abgelaufene oder ausgelaufene Lebensmittel entsorgten wir und überflüssige Vorratsdosen und Babylätzchen legten wir für die Brocki oder die Textilsammlung bereit. Anschliessend reinigten wir die Regalböden und räumten die fertig beladenen Boxen in den Schrank.

Beim Befüllen der Boxen und hereinlegen der Textilien war mir wichtig, dass es für die Kundin in Zukunft eine Erleichterung im Alltag sein soll und ich mich ihren Bedürfnissen anpasse. Damit meine ich, dass sie zum Beispiel ihre Küchentücher nicht gerollt haben wollte, wie es viele andere tun, sondern auf einen Stapel gelegt. Egal wie man es macht – Es haben beide Systeme ihre Vor- und Nachteile. 😉


Zum Schluss beschriftete ich mit meinem kleinen, mobilen Etikettiergerät alle Boxen, damit alle Familienmitglieder auf einen Blick sehen, welche Lebensmittel jetzt wo verstaut sind.

Die restlichen Kisten, die ich auf Wunsch der Kundin mitgebracht hatte, waren für andere Aufräumprojekte gedacht, derer sie sich an anderen Tagen selbständig widmete.

Mit grossem Staunen und viel Freude bestaunten wir unser getanes Werk, welches ich hier zeigen darf:





Danach erledigten wir noch das Bürokratische und die Kundin zahlte mir den vereinbarten Betrag in bar.

In meiner Dienstleistung inbegriffen ist auch die Nachsorge. Ich werde mich in Kürze bei ihr melden, um nachzufragen, wie sie nach unseren Sessions bei ihren weiteren Projekten klargekommen ist. Natürlich bin ich auch noch zur weiteren Hilfestellung bereit. 😇




* Zu meinen Coaching-Utensilien gehören:

- Abfallsäcke

- Block & Schreibzeug

- Massband

- Schraubenzieher

- Hammer
- Paketklebeband

- Etikettiergerät
- SumUp (Kreditkartenterminal)

- Hausschuhe

- Trinkflasche

- Flyer und Visitenkarten zur Weitergabe 😉
- Desinfektionsmittel
- etc.